Wir nehmen euch mit auf eine ganz besondere Reise. Begleitet uns bei der Entstehung von zwei außergewöhnlichen Westerngitarren von Lakewood: Von der Idee über die Planung bis hin zur Auslieferung.
Robert hatte die Gelegenheit und konnte Lakewood im vergangenen Monat einen Besuch abstatten. Hier durfte er einen Blick in die Produktion werfen und sich von der atemberaubenden Vielfalt beeindrucken lassen.
Lest im folgenden Abschnitt selbst, wie Robert diesen besonderen Tag erlebt hat und bleibt gespannt: In den kommenden Wochen werden wir euch stets mit neuen Einblicken und Informationen versorgen!
Wenn der Chef allein zu Lakewood fährt.
Eigentlich wollten Nico und ich gemeinsam zu Lakewood fahren, um die neue Produktion zu besichtigen und ein paar Gitarren zu kaufen. Aber leider waren Plan und Realität mal wieder nicht konform. Also bin ich alleine losgefahren.
„Miteinander“ wird hier großgeschrieben.
In Bussek angekommen, bin ich von Martin Seeliger und Markus Hoppe herzlich empfangen worden. Erstmal gab es Kaffee, selbstgebackenen Kuchen von Frau Seeliger und einiges zu erzählen.
Wir saßen in dem sehr schönen Aufenthaltsraum, der mehr wie eine große Wohnküche aussah. Es beeindruckt mich schon sehr, wie offen und persönlich man hier mit den Mitarbeitern umgeht. Man sitzt locker zusammen, es gibt ein großes Bücherregal, eine große Tafel und eine gemütliche Sitzecke.
Danach zeigte Martin mir dann die neue Produktion/Werkstatt. Alles wurde sehr gut durchgeplant, ist auf einen optimalen Material- und Arbeitsfluss ausgelegt und erleichtert so die Produktion enorm. Für die neuen Räumlichkeiten wurde viel Geld für Nachhaltigkeit, Arbeitssicherheit und -erleichterung und letztendlich auch für Maschinen ausgegeben. Alle Mitarbeiter hatten für ihren Arbeitsplatz ein Mitspracherecht und ihre Ideen wurden weitestgehend umgesetzt.
Höchste Sorgfalt in der Produktion
Ich bin mächtig beeindruckt von dem, was Lakewood hier auf die Beine gestellt hat.
Hier werden Gitarrenbautradition und moderne Produktionstechniken miteinander verbunden, um die bestmögliche Qualität zu liefern.
Kein Mitarbeiter steht unter Zeitdruck oder muss irgendwelche Stückzahlen erfüllen. Erst wenn das Ergebnis zu 100 % überzeugt, geht es weiter. Auch die Fertigungstiefe ist enorm groß. Bis auf wenige Zulieferteile wird das meiste hier vor Ort hergestellt.
Den Abschluss der Führung bildete die Endkontrolle.
Hier wird jede einzelne Gitarre von Martin Seeliger persönlich nochmals geprüft. Erst wenn die Gitarre seinen hohen Ansprüchen genügt, ist eine neue Lakewood-Gitarre fertig und kann in den Verkauf gehen. Sollte eine Gitarre nicht den Qualitätsversprechen von Martin entsprechen, geht sie zurück in die Produktion zum Nacharbeiten oder falls nötig zur Demontage und in den Neubau. Bei Lakewood gibt es keine B-Waren.
Die Qual der Wahl
Nach dem Rundgang mit Martin nahm mich Markus an die Hand und zeigte mir den Showroom. Hier hängen grundsätzlich alle Korpusformen in verschiedensten Ausführungen. Alles Einzelstücke und einmalig auf ihre Art.
Nico gab mir den Auftrag, eine M32 mitzubringen. Ich fand eine sehr schöne M32CP mit offenporigem Lack und matten Zargen und Boden. Die Gitarre besitzt eine sehr schöne Maserung und passende Inlays. Doch sofort fielen mir noch zwei andere Gitarren ins Auge: Eine M31CP mit matter Decke und Hochglanz-Boden und -Zargen und eine A32 CP.
Was soll ich sagen? Ich konnte mich nicht wirklich entscheiden. Also habe ich alle drei mitgenommen. Für irgendwas muss es doch gut sein, dass ich der Chef bin! Und Nico wird es mir verzeihen. ;)
Ein Traum aus Holz
Markus erzählte mir von ihrer neuen Idee der Galeriehölzer und führte mich in einen Raum mit auserwählten, einmaligen und besonderen Hölzern. Schon der Duft des Holzes war so einmalig, dass ich inne hielt.
Hier lagen nun vorgeschnittene Böden und Zargen aus den verschiedensten Hölzern der ganzen Welt. Palisander, Mahagoni, Ulme, Ahorn, Koa, Eiche, Chakte Viga und noch viele mehr. Verschiedenste Decken in unterschiedlich Graduierungen … ein Traum für jeden Holzliebhaber! In Zukunft soll es möglich sein, dass man sich ein individuelles Holz für seine Traumgitarre aussucht. Genau dieses auserwählte Holz wird dann für den Bau der eigenen Gitarre verwendet.
Ich nutzte natürlich die Gelegenheit und schlug zu.
Zum einen fiel mir ein Set aus Cocobolo mit einem hellen Span auf. Das Holz hat eine orange-rote Färbung und eine Maserung zum Niederknien. Das andere Set ist aus Eukalyptus. Das Holz ist relativ hell, leicht gelblich und hat ebenfalls eine tolle Maserung!
Diese beiden Hölzer hatte ich nun ebenfalls gekauft.
Gleich geht’s los!
Als nächstes werden wir gemeinsam mit unserem Team daraus zwei einmalige Gitarren entwerfen und von Lakewood bauen lassen.
So habe ich meinem Tag mit drei Gitarren im Kofferraum, zwei Holzsets für zwei wunderbare Gitarren, vielen Ideen, Anregungen, beeindruckenden Bildern im Kopf und einem guten Gefühl abgeschlossen.
Nach diesem Besuch bin ich umso mehr davon überzeugt, dass Lakewood mit Martin Seeliger, Markus Hoppe und der kompletten Mannschaft für uns die richtigen Partner sind.
Ich bin gespannt auf die Reaktion meiner Mitarbeiter und freue mich, die beiden Gitarren gemeinsam mit ihnen zu konfigurieren.
Wie geht’s weiter?
* Info: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.